Queeres Kino / Queere Ästhetiken als Dokumentationen des Prekären, hg. v. Astrid Deuber-Mankowsky und Philipp Hanke, Cultural Inquiry, 22 (Berlin: ICI Berlin Press, 2021), S. 25–45
Gegen das tödliche Schweigen und die Einsamkeit setzt Robin Campillo in seinem Film 120 BPM das gemeinsame Sprechen, die Versammlung. Basierend auf Campillos Erinnerungen an die politische Arbeit mit ACT UP Paris in den frühen 1990er Jahren rückt der Film die wöchentlichen Versammlungen der Gruppe in den Fokus. Ausgehend von diesen werden die queeren Zeitpolitiken des Films herausgearbeitet und gezeigt, dass der Film die Kämpfe nicht einfach als vergangene zeigt; vielmehr etabliert er eine Ästhetik des Präsentischen, die die Verbindungen von Gegenwart und Vergangenheit als performative Vergegenwärtigungen und potentielle Aktivierungen betont. Maja Figge, ‘“Sprechen = Leben”: Queere Zeitpolitiken und eine Ästhetik des Präsentischen in **120 BPM/**’, in Queeres Kino / Queere Ästhetiken als Dokumentationen des Prekären, ed. by Astrid Deuber-Mankowsky and Philipp Hanke, Cultural Inquiry, 22 (Berlin: ICI Berlin Press, 2021), pp. 25-45