Geographie in Forschung und Gesellschaft: Wege und Wandel – Eine Ideenskizze*

التفاصيل البيبلوغرافية
العنوان: Geographie in Forschung und Gesellschaft: Wege und Wandel – Eine Ideenskizze*
المؤلفون: H. Leser
المصدر: Geographica Helvetica, Vol 69, Iss 2, Pp 115-120 (2014)
سنة النشر: 2018
مصطلحات موضوعية: Global and Planetary Change, Anthropology, Geography, Planning and Development, lcsh:Cartography, lcsh:GA101-1776, lcsh:G1-922, lcsh:Human ecology. Anthropogeography, lcsh:GF1-900, lcsh:Geography (General), Earth-Surface Processes
الوصف: Zwei Bemerkungen vorweg: Das Motto bildete den gedanklichen Hintergrund dafur, anlasslich des GEGZ-Festvortrages eine Situation – namlich die des Faches Geographie und der damit verbundenen Geographischen Gesellschaften – kritisch zu betrachten. Festvortrage haben an sich das Merkmal, Probleme zu verschleiern und Gegensatze zu ubertunchen. Der Verfasser mochte mit diesem Text im Sinne von A. Mitscherlich (1965; unveranderter Neudruck272013:7) „Mut zur Einsicht“ vermitteln. Ob man diesen Artikel als Pamphlet bezeichnen mochte, bleibt der Leserschaft uberlassen. Die zweite Bemerkung bezieht sich auf das Thema: Die Latte liegt hoch – gerade fur einen Beitrag in einem umfangreichen Festprogramm. Erst nach der Zusage zum Vortrag wurde dem Verfasser bewusst, worauf er sich eingelassen hatte. Daher moge man diese Ausfuhrungen als rohe Ideenskizze betrachten. Ein Schweizer Mineralwasserproduzent machte vor Jahren mit einem bemerkenswerten, die traditionelle Qualitat beschworenden Werbespruch auf sich aufmerksam: „Andere werden besser, wir bleiben gut“. Jede Krankenkasse, jede Fabrik, jedes Beratungsunternehmen wahnt, sich mit neuen Namen und schicken teuren Emblemen schmucken zu mussen. Auch in den Fachwissenschaften sind Neuetikettierungen en vogue: „Neue Kulturgeographie“, „Neue Landschaftsokologie“. Selbst Zeitschriften werden neu erfunden, auch Fachblatter. Vor lauter Neuem wird Bewahrtes ubersehen – oder gleich ganz abgeschafft, weil es vermeintlich „junge Wilde“ stort. Nicht nur Traditionskultur, sondern auch Identitat gehen verloren – sowohl den Firmen, als auch den Fachwissenschaften. Dieser grassierende „Modeavantgardismus“, wurde schon vor mehr als einem halben Jahrhundert als das „gefahrlichste konventionelle Element unserer Zeit“ bezeichnet1: Auf der Suche nach Neuem geht der Respekt verloren vor dem Bewahrten, oft sogar noch Gultigen, das vor lauter Erneurertum nicht mehr wahrgenommen wird. Frage: Brauchen wir Bewahrtes, in der Regel immer noch Gultiges, nicht mehr? Bekanntlich war in den Fachwissenschaften auch Bewahrtes keineswegs in Beton gegossen. Und hat sich das Bewahrte nicht immer wieder gewandelt? Fachtraditionen werden bedenkenlos uber Bord geworfen, z.B. die Kenntnisse der Systematik in den Biowissenschaften. In den Literaturwissenschaften liest man nicht mehr den ganzen Roman, sondern diskutiert „Textbausteine“. Auch infrastrukturell andern sich die Dinge: Bibliotheken werden „verschlankt“. An ihre Stelle treten sogenannte „weltweite Literaturrecherchen“. Die allerdings erfassen nur das, was im Netz steht, aber nicht das, was daruber hinaus in der Bibliothek vorratig ist. So ist denn das daraus resultierende vermeintlich Neue oft nur die x-te Neuerfindung des Rades, weil nicht am Bestehenden, am Vorhandenen angeknupft oder gar gemessen wird. Eine um Aufmerksamkeit, um Exzellenz, um Alleinstellungsmerkmale und – nicht zuletzt! – um Fordergelder
وصف الملف: application/pdf
اللغة: English
تدمد: 2194-8798
URL الوصول: https://explore.openaire.eu/search/publication?articleId=doi_dedup___::e2c08c6089daf95478682cb33028600a
https://www.geogr-helv.net/69/115/2014/
حقوق: OPEN
رقم الأكسشن: edsair.doi.dedup.....e2c08c6089daf95478682cb33028600a
قاعدة البيانات: OpenAIRE